Der Vorfilm war eine in der altbekannt recht fleischquälenden Manier des (eigentlich ja nur Buntstifte traktierenden) Schöpfers verfasste Glosse eines Spaziergangs, die dann schließlich in einem übertriebenen Bild der destruktiven ehelichen Fürsorge mündete. (Bill Plympton - Guard Dog, USA 2004)

Die Hochstapler (23.04.2007)

Können Interviewfilme unterhaltend und lehrreich sein? Ja, Sieben Brüder war so eine schöne personalisierte Geschichtsstunde, doch hier lässt schon die Anlage große Zweifel ob der Erbauungsfähigkeiten dieser Dokumentation aufkommen. Die dann auch über die ganze Länge bestätigt werden. Dass ab einer gewissen Intensität des Realitätsverlustes deutlich pathologische Züge aufkommen wundert wenig, dass diesen, allesamt verurteilten, scheinbar gewissenlosen Personen ein Forum gegeben wird, ist auch mit dem Argument der Warnung vor der behaupteten Gier der Opfer und dem "Finanzberater" nicht vollständig zu rechtfertigen. Es haben die sich hier Präsentierenden natürlich ihre Entschuldigungen zurechtgelegt und wurde ihnen diese auch in Therapien wohl auch zugespielt, bestimmte Formulierarten von Therapierten häufen sich in Interviews dann doch irgendwie, und kurz ist man fast versucht diese nachzuvollziehen, denn sie werden ja mit besonders routinierter Überzeugungskraft dargebracht. Manch einer ist dann dabei in seiner dreisten Naivität mitleiderregend, andere nur furchteinflößend ob der Opfer ihrer Manipulationen, von denen auch nur eines zu Wort kommt. Zu wenig abschreckendes und für eine absurde Farce auch zu dicht an der Realität liegendes Dokufernsehspiel.

lr

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