Der Vorfilm war wohl eher passend zum TV-Wochendhype, denn dem Hauptfilm, geschuldet. Aber dennoch ein bereits gezeigter... Kurz und professionell wird hier unter dem nicht ganz nachvollziehbaren SatEinsigen Titel der Konzentrationsverlust einer engagierten Boxerin zugunsten eines hübschen Violonisten (plattes Bild für seine wahre Begabung?) sonst eher einfach mit Anrempeln, störendem Telefonklingeln und einer Aschenbrödelverwandlung, doch anscheinend publikumswirksam pointiert, geschildert. (Knock Out - Die zweite Chance, D 2003)

Robert Altman's Last Radio Show - A Prairie Home Companion (02.04.2007)

In diesem versöhnlichen Alterswerk als Ensemblefilm mit integrierter Abschiedsanweisung wird man zwar (schon z. B. durch die Tilgung der "Paparazzi"-Fliege) an ein anderes Backstageszenarium, den Feebles, erinnert, doch wird hier alles, selbst der Tod und schmutzige Witze, als appetitliche Häppchen serviert. Die Aufzählung der, bis auf den etwas überflüssig erscheinenden Engel, durchweg überzeugenden Darsteller erscheint überflüssig, da jeder seinen Teil aufs trefflichste erfüllt. Besonders das Wissen, dass so mancher in der echten Radioshow die gleiche Rolle spielt, gibt dem ganzen noch einen gehörig rührenden Authentizitätsbonus. Allen voran GK selbst, dem es mit seiner Radiooptik und -stimme gelingt dem Slackertum eine gewisse Eleganz einzuhauchen, und so dem ganzen, eigentlich ja sinkendem Schiff, eine unfragwürdige Würde zu bewahren. Und dann ertappt man sich plötzlich, dass einen die kleinen Liedchen für, und wohl auch von, der amerikanischen Landbevölkerung rühren, weil ihre volksnahen Geschichten, durch die sprachliche Entfremdung, dann doch leichter applizierbar sind, als es der hiesigen Volksmusik gelingt. Bei soviel mitgefühlerzeugender Schilderung vom (fiktiven) Tod einer Radioinstitution und auch eines der Darsteller, wundert es nicht, wenn man, ob der positiven Zeichnung all dieser Endes, die hier ja nur Platz für neue Anfänge schaffen, und auch nach erfüllter Schaffenszeit nicht sehr zum Bedauern mahnen wollen, dem Regisseur wünscht, er möge auch sein eigenes Ende in etwa so em- haben, wie er es hier (hoffentlich nicht nur) er-funden hat.

lr

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