Der Vorfilm war die auch schon hier gezeigte deutsche, doch mit zwei einheimischen Nochkleindarstellern in NYC gedrehte, gelungene, moralische orwoschwarzweiße Kurzkomödie, die sich durch Schnitt, Dialoge und Schauspielerei auszeichnet. Verpackt in eine Kennenlernsituation konkurrieren zunächst scheinbar unterschiedliche Großstadtüberlebensstrategien zweier unterscheidlichen Ethnien um schließlich in einer möglichen Kooperation zu enden. Macht eigentlich auf die langfilme des Regisseurs neugierig, wenn die auch bei den angelsächsischen Kommentatoren der IMDB nicht gut angekommen sind (Identity Kills, Tolle Lage). CALLS (D, 2002)

Schnitzelparadies (05.03.2007)

Diese wohl im platten Nachbarland erfolgreiche Komödie erscheint hier im Programmkino doch ein wenig deplatziert, denn der Humor und der Mangel an Ironie in den romantischen Szenen stellt ihn doch dichter an Komödien, die hierzulande meist mit getuneten Autos gespickt oder in Feriensituationen lokalisiert sind, als, wie der Hauptspielplatz Restaurantküche vermuten lassen könnte, an Werke wie Bella Martha. Doch die Figuren sind fast durchweg so stark überhöht karikiert, dass man ihnen dann doch wieder mehr abnimmt, als man ihnen ansieht. Der halbverrückte aber auch tiefgründige serbische Schlächter, die nordafrikanischen Klischeemachos, die nur durchgehen, weil der schöngefärbte Protagonist die gleiche Herkunft hat, und die über eben diesen sexuell fantasierende Nochchefin, der wahrscheinlich nur in der Küchenhierarchie radfahrende Friese, die eigentlich zu hübsche, und damit leider mit dem geringsten komödiantischem Potential versehene, zukünftige Chefin/noch Kellnerin, und der, dies erwartet man im Land der Coffee-Shops eigentlich nicht, alkoholiserte Küchenchef mit Hells-Angel-Haptik. Und auch wenn die Musikauswahl wie von bemüht jugendlichen Junge-Union-Funktionären ausgewählt wirkt und der Hauptkonflikt wieder einmal nur bis zur Emanzipation von den den Lebensweg vorbestimmenden Familien verfolgt wird, versöhnt dann ein wenig die Erkenntnis, dass der weitere Weg völlig unbestimmt und unsicher ist, da sie ihm ja die Augen zuhält, obwohl er das Rad führt.
Obwohl es in Holland wohl nichts besonderes sein mag, sei die Begeisterung für die Darstellung des Fahrrades als primäres Verkehrsmittel gestanden.

lr

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