Der Vorfilm war aufgrund aufkeimender Hoffnung auf einen noch nicht gesehenen natürlich auch wieder ein Bekannter. Hier trifft ein schnieker Graumelierter eine ehemalige Freundin aus Studententagen vor der Kulisse der ja bei den Filmschaffenden recht beliebten Wuppertaler Nahverkehrsbahn. Damit auch kein Zweifel übrig bleibt, trennt sich ihr Sohn noch in der Exposition von seiner Freundin(um so das zwei Jahrzehnte Zurückliegende zu zeigen), und trägt den Namen des nie ganz verwunden Verflossenen (Vaters?). (Herbst, D 2003)

Je vous trouve très beau - Sie sind ein Schöner Mann (05.02.2007)

Schon das Thema des Mannes, dessen, hier leider anfangs zur (an Luis de Funes erinnernden) grantigen Karikatur reduzierten, Schutzwall vor emotionaler Verletzung von schicker Trulla aufgeweicht wird, man denke nur an Des Widerspenstigen Zähmung und anderer Adriano Celentanos (sogar die lacherliefernde Uralte gab es auch schon dort) verblüfft nicht gerade durch Originalität. Zudem bedarf es hier schon ein wenig Abstraktion, um die hier im Wohlstandsgefälle innerhalb der Fast-schon-EU-Staaten begründeten Suche der Frauen nach (hier zunächst nur) wirtschaftlicher Sicherheit, als Bild für den Wunsch nach allgemeiner Beständigkeit auszulegen. Doch dann enthält diese untadelig gespielte, leider etwas untiefenbehaftete Komödie eine Reihe der eigentlich auch nicht mehr unbekannten und auch eher ausreichend behandelten und in der folgenden Deutlichkeit oft noch angezweifelten Wahrheiten. Schon der Titel spielt ja, zwar ironisch, aber durchaus treffend auf die Attraktivitätskriterien für Männer an, deren Äußeres ja lange nicht so wichtig ist wie seine, wenn schon nicht Alphatiertauglichkeit, ökonomische Verlässlichkeit. Und ist es zunächst nur die Suche nach dieser, die die Frau nicht nur die Heimat im Stich lassen lässt, ist der Mann doch ebenfalls nur am praktischem Nutzen der Partnerin, Hausarbeit und Tierpflege, interessiert. Doch beginnen erste Verlustängste und wohl auch urigere Motive bei ihm den Wunsch aufkommen, die Partnerschaft abzusichern, doch dieses ehrlich (sprich: unreflektiert) empfundene Anliegen scheitert an Würdigkeitsempfinden und Vermittlungskompetenz des Mannes. Und so wird wohl die aufkeimende Sympathie der Frau verdrängt und die finanzielle Unabhängigkeit führt dann auch zu ihrer Rückreise. Doch als sie, in der Heimat schon fast komplett gesettlet, bemerkt, dass diese monetären Mittel nicht glücklichen Ursprungs, sondern seine Ersparnisse waren, steht dem glücklichen Filmende nichts mehr im Wege. Der in der Heimat gefundene und schließlich dann doch verschmähte Mann bleibt dann nur ein, fast redundantes, Mittel um ihre Beschlussfähigkeit auf ein emotionales und nicht mehr von der wirtschaftlichen Not geprägtes Fundament zu stellen. Und wenn es das Drehbuch sich so leicht macht, den Konflikt zu überwinden, wundert auch seine Wandlung von einem Funes'schen Hitzkopf zum milde liebenswert Lächelnden nicht mehr.

lr

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