Der Vorfilm war ein zur Genüge, weil schon zum dritten Mal gezeigt, nun schon 8 Jahre alter Bekannter, der zwar eine Vielzahl netter, wohl auch vom Budget eingegebener, Einfälle hat: Bekerzte Schwimmbretter, gezeichnete Explosion, liebevoll ausstaffiertes New Yorker Zimmer (inklusive an Honni erinnerndem Clinton-Konterfei) und Bauarbeiter Stilleben, aber auch wenn der Knalleffekt das Ende seiner ihrer Liebe unsicheren Existenz sein mag und nicht das Ende der vom Zweifel zerstörten Liebe, bleibt es doch immer ein wenig zu lau, wenn auch dem Stummfilmstil ein gewisser Charme zugestanden werden kann. (Nachricht des Herzens, D 1998)

Vitus (11.12.2006)

Dieses urschweizerische und somit urliberale Märchen mit seiner Hochbegabung und den Börsenhandel als Heilsbringer stilisierenden Moral, bleibt leider immer etwas zu betulich. Doch dank der durchweg sympathischen Figuren, die nicht ohne Witz und Selbstironie agieren, bleibt er unterhaltsam und kann sogar zeitweilig rühren. Aber die gänzlich unkritische Benutzung der Börse, insbesondere das Abtun des Insiderinformationsverbots per simples Abwinken und Augenverdrehen, stieß schon als nicht wenig unsensibel auf; oder als wohl aus einer anderen Welt, eben der Klischee-Schweiz der Hochfinanz und Vorstandssitzungen. Und trotz dieses Einwands werden hier, so einfühlsam wie es ein Märchen eben vermag, die Beteiligten mit ausreichend Einfühlungsvermögen und Humor ihrem guten Ende zugeführt. Denn alle Probleme werden mittels der obigen Mittel umschifft, auch wenn das eine lange geleugnet wird, denn man kann an der Börse zwar "1000% Gewinn machen aber nur 100% Verlust." Einem hochbegabten Kind wünscht man eigentlich, dass es seine Begabung zu mehr als egoistischer Ausnutzung dieses Wissens verwendet.


lr

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