Der Vorfilm war'd wohl der Überlänge gezollt.

The Wind That Shakes the Barley (04.12.2006)

Der einführenden sportlichen Rivalität des Hurlingmatches sollten einige weit schwerwiegende, innere und äußere Konflikte folgen. Und nach dem fast harm-losen Spiel wirkten die mörderische Willkürbrutalitäten der englischen Besatzungstruppe doch äußerst bewegend. Doch diese willkürlich gezeigten und somit scheinbar unmotivierten, derzeit eher (wohl durchaus beabsichtigt) an besetze Länder des mehr oder weniger Nahen Ostens gemahnende, Greueltaten mussten für den Rest des Filmes als Motivation für den bewaffneten Widerstand der Irisch Republikanischen Armee in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg herhalten. Doch die sehr an die Probleme in ehemals unter englischem Mandat stehende Länder erinnernde Spirale der Gewalt erinnert eher daran, dass es scheint, die Inder hätten es wenige handvoll Jahre später anscheinend richtiger gemacht. Denn das alttestamentarische Auge um Auge, hier (und leider auch noch im Ursprungsland weiterhin) angewendet, lässt jeden Konflikt ja nur weiter eskalieren. Hier wird dann die Absurdität dieses echten Bruderkrieges versucht aufzuzeigen, dabei werden jedoch soviele Aspekte des Konfliktes angeschnitten, so dass schließlich nicht einmal mehr klar ist, ob es auch ein Kampf der unterprivilegierten gegen die sich mit den Besatzern arrangierenden Adligen war/ist. Schauspielerisch solide, aber nie überragend scheint der Hauptdarsteller hier die Respektlosigkeiten aus Breakfast on Pluto wieder gutmachen zu müssen, denn der Einfluss der obengenannten Armee ist sicherlich noch immer weitreichend wie gewisse Familien im Land der grünweißrot verzierten Mehlspeisen.
(Visit still sponsored by dm, thx)

lr

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