Der Vorfilm war eine brasilianische Posse ob der mšöglichen Motivation so mancher politischen AktiviŠt. Um seine AffŠre zu decken behauptet der Ehemann vor seiner Frau einen Beitritt der kommunistischen Partei. Diese junge Frau aus dem UniversitäŠtsmillieu steigt jedoch sofort diesem neuen Interesse ihres Gatten ein und daher scheint sich die politische Gefahr der Beteiligten zu steigern, bis schließlich die ehamaligen Konkurrentinnen kollaborieren.

Goyas Geister (20.11.2006)

Dieses sprichwšörtlich Große Kino widmet sich deutlich weniger der Figur Goyas als den anderen Figuren, die durch die europaweiten Wellen der franzöšsischen Revolution, und damit verbundenen autoritativen Wechseln, erst zum Finale in eine etwas ungewöhnliche Familienzusammenführung münden. Doch zunächst wird wieder enmal bewiesen, dass ein Historienfilm immer mehr über die Zeit seiner Entstehung aussagt als über die ja durch die Verluste der Zeit nur fragmentarisch bekannte Vergangenheit. Und dies nicht nur auf der naheliegenden Ebene der Kostüme. Es wagt hier nämlich der selbstbewusste, und somit ja schon moderne, Vater, der von (zum Glück lief der Film nicht im Original, denn der Monty-Python-Claim ward eh zu oft assoziiert) "The Spanish Inquisition" gefassten Tochter, die Kirchenautorität mit ihren eigenen Mitteln, des durch Folter erpressten Geständnisses, zu schlagen, um dann aber doch an der nächsthöheren Instanz zu scheitern. Diese wird dann zwar vom, mit einem herrlich Goyaesken Profil gesegneten ehemaligen Schergen, der sich auf die Seite der Französischen Revolution schlägt, abgesetzt. Der Rückschritt dieser Revolution führt dann zwar zu seiner Hinrichtung, aber ebenfalls zu der obigen kurzen Vereinung. Auch wenn so manche Schachzüge oder Unterlassungen zu filmgemäßen drastischen Konsequenzen führen, bleibt es immer ein Bilderbuch, denn gerade die Hauptdarstellerin vermochte nicht wahrhaft ein Teil der in der Kulisse behaupteten Welt zu werden, und so wandelt sie entweder als Resident-Evil-Zombie oder immer noch als Princess Amidala durchs Bild. Goya bleibt dagegen der unbeteiligte Illustrator. Und der zwar brilliante, aber eben klassische, und somit vorhersehbare, Erzschurke bekommt seine wenig originelle finale Strafe.
(Visit still sponsored by dm, thx)

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