Der Vorfilm war ein rührendes Geschichtchen, dessen Ausgang zwar jedem der schon mal was vom Beckerschen Jakob gehört hat schnell klar wird. Aufgrund der intensiven Wirkung der Schauspielerinnenarbeit schmälert dies jedoch nicht die emotionalisierende Wirkung auf die Zuschauer. - Die Neuankommende versucht sich zunächst per Kopfhörer und Lektüre von ihren geselligeren Zimmergenossinnen abzuschotten, doch als die eine scheidet, führt sie ihre kleine Hoffnungslüge weiter. Außerdem ist es immer wieder unterhaltend welche Worte der deutschen Umgangssprache im niederländischen normal verwendet werden. (Romance, B 2004)

ein freund von mir (23.10.2006)

Zunächst einmal hat das Marketing dieses Films es mal wieder geschafft Neugier zu erwecken, und sei es nur weil Herr Vogel Frau Brühl nach Aussage der beiden immer Daniela genannt hat. Und das nächste Auffallende ist, dass sich die Plakat- und Titelkreatoren immer wieder herausnehmen, die von Film und seinen -titeln vorgegebene Anmutung sträflich zu ignorieren. Denn der Titel im Film in Gemeinen, werden auf dem Plakat fette Versalien, was den Film wohl so als Buddykomödie verkaufen soll. Und diese eingeflossene Produzenten-Kalkulation schimmert (mindestens) leider immer wieder mehr als durch. Denn eigentlich ist doch Hans nur der kleine Teufel oder Engel auf Karls (endlich heißen die Figuren nicht mehr Marie, Lukas oder Jan) Schulter der ihm oder vielmehr dem Zuschauer seine andere verdrängte Seite zeigt wie einst Tyler Burden. Und weil wir ja nicht in Hollywood sind, ist es die beleuchtete Stadtautobahn, und nicht der Highway, wo ein wenig zu sehr der unreflektierten Freude am Gebrauch der Geißel der Ballungsgebiete gehuldigt wird, in Amerika waren es allerdings noch mehr fossile Brennstoffe verschwendende Kampfjets, die eine wahre Männerfreundschaft bebilderten. Und es wird auch nur der Liebe nach Barcelona hinterhergefahren, und nicht pseudophilosophische Kloppergruppen gegründet. (Aber dafür wird nicht geraucht) Und so wird in alter Kirk/Spock-Manier der Enscheidungs- oder "Selbst"-findungsprozess bebildert und das Leben kann doch auch unbequem (mit immer offenem Schiebedach) mehr Spaß machen als auf öffentliche Verkehrsmittel zu warten. Also: schön bildlich aufgelöste Emanzipationsgeschichte, mit einem Schlussbild, das erstmal übertroffen werden muss. Viel Spaß beim Aufdröseln, und die anderen warten auf den Hintern (sowas sind ja immer dankbare Trailerbilder...) von Brad Pitt, äh J. Vogel.

lr

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