Der Vorfilm war ein Computer-Animationsfilm, der zunächst mit unruhigen Bildern überraschte, wie sie sonst von Handkameras geschossen werden. Im Stile einer Dokumentation kommen die Überlebenden zu Wort, und deren Aussagen werden illustriert. Alles läuft auf die wörtliche Interpretation eines Ausdruckes für den endlichen Ausbruch der unterdrückten Emotionen des Protagonisten hinaus. Da dieser im Vorfeld den vielfältigsten Rücksetzungen, durch nörgelnde Ehefrau, missmutige Köchinnen und rücksichtslosen Mitmenschen allgemein ausgesetzt war, die sich auch nach seinem Tod nur für ihre eigenen Bedürfnisse interessieren, reicht ein scheinbar nichtiger Anlass, dass Herr Blumfisch explodiert (D 2003).

The Science Of Sleep (11.09.2005)

Der angeborene Informationssammelinstinkt (in Neu-gier ist der 2. Teil zu stark) macht es den Filmwerbern extrem leicht, immer hat der Empfänger den Wunsch die Happen der Trailer oder auch nur Plakate vervollständigt zu sehen. Und doch führte ein Hinweis und ein Trailer diesmal zu einer wohlwollenden Erwartung. Doch die verspielten Tr(ick/aum)szenen scheinen eher in Musikvideos alá Sledgehammer zuhause zu sein, als in dieser sorgfältigen Beobachtung der jungmännlichen Psyche. Doch die Trickszenen sind es bestimmt, die das weibliche Publikum darüber hinwegsehen lässt, dass ihre Perspektive ziemlich vernachlässigt wird. Zumal die schwindenden Budgets der nun eh redundanten Musikindustrie eine solche aufwändige Produktion wohl nicht mehr erlaubt hätten. Wird es des Augenpulvers mit Klorollenlandschaften und -autos, mechanisierten Strickpferden und Zellophanmeeren auch zeitweise ein wenig viel, spätestens wenn Welten zerstört und neu geschaffen werden, so finden sich sowohl genug nette Ideen in der Realisierung (Rollstuhlautos haben den besseren Wendekreis) als auch mehr als genug dramaturgische Verknüpfungen der Basteleien mit der "eigentlichen" Handlung, und wirken dann schließlich nicht mehr übertrieben. Zwischendurch werden noch ausreichend viele Witze gerissen, ein Fernsehgerät stellvertretend für das Genre vernichtet, die Handlung twistet auch ein-, zweimal und manchmal ist Traum und Wirklichkeit auch für die Betrachter erst im Nachhinein unterscheidbar. Und auch wenn sich das Drehbuch nicht wirklich von Charlie Kaufmann emanzipiert hat, es spielt schließlich (wieder einmal) zur Hälfte in einem Kopf, wohl auch weil ja alles was man sieht einem Kopf entsprungen ist, was will man mehr? Ach ja, überdurchschnittlich attraktive Protagonisten, denn im Gegensatz zu anderen Beschreibern, die Charlotte eine Verhuschtheit unterstellen, interessiert er sich zunächst nur für Zoe, weil die andere ihm wohl eher unerreichbar,(unwagbar) erscheint. sic!



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