Der Vorfilm war leider nur eine wenig überredende Werbung für das hier beschriebene Medium. Ein Mann erinnert sich an den Filmschwarm seiner Kindheit, der jedoch schon damals erwachsen war. Etwas bissig, dass seine, ebenfalls erwachsene, Beifahrerin im Gegensatz zu dem verehrten Kinderstar nur eine künstliche Blondine ist. (Remember, D 2004)

Volver (Zurückkehren) (31.07.2006)

Dieser, an fast allen nach der Großveranstaltung in "Szene-Infos" umgewandelte lfs angeschlagene 'Neue Almodovar', scheint hauptsächlich die Sitten und Gebräuche unter Frauen (mal wieder) nicht ganz ernst zu nehmen, ja fast zu diffamieren. Da werden laute, jedoch sehr formalisiert wirkende Begrüßungsschmatzer verteilt, es wird natürlich über Kleidung geredet, gegessen wird nur äußerst verkünstelt und natürlich werden Blumen mitgebracht und gelobt. Doch die übliche Almodovartransexuelle ist hier eine Chemotherapiekurzhaarige und eine Käufliche darf in diesem Filmiversum ebenso nicht fehlen. Natürlich darf Frau Cruz, mit Seitenhieben auf ihre Hollywoodkarriere/Kolleginnen ihren getunten Leib nicht ohne (freiwillige?) Selbstironie zur Schau stellen, bei dem (mal wieder) angerissenen Thema Kindesmissbrauch scheint eine voyeuristische Kamera jedoch mindestens gewagt, oder unbedarft. Auch die Mischung von Missbrauch mit einem Symbolischen Mord, der ja nur das Abschießen, des Mannes zwecks "selbstbestimmtem Leben" (die Suche nach dem Mehrversprechenden hier nur ausgeklammert), weil er arbeitslos geworden ist, und sie befürchtet, dass er nach der Tochter schaut. Doch alle Darstellerinnen drücken, trotz allgemein überzeugenden Vorträgen, mehr auf ihre Tränendrüsen als auf die der Zuschauer. Auch wenn die späten Versöhnungen und Bewältigungen so mancher Probleme dazu mehr als Gelegenheit gäben. Aber wahrscheinlich ist es das rein weibliche Themenspektrum was eine(n?) Nichtfrau so eigentümlich unberührt lässt. Zumal die Männer (schon wieder) auch hier lediglich als, wenn auch nicht ganz leicht, loszuwerdende Handlanger und Stichwortgeber genutzt werden, selbst die eine hier thematisierte Schwangerschaft, deren Produkt eher wie Ronaldinhos Schwester als der von Frau Cruz anmutet, eine gänzlich unfreiwillige war. Im Ansatz und in der Ausführung durchaus bemerkenswert, jedoch ein eher andere ansprechender Themenkreis, denn die Männer sind hier immer Ursache der Leiden und zu keinen eigenen fähig, und wenn, interessiert es nicht. Doch dass die aus La Mancha (denk an Don Quichotte) stammenden Frauen alle selbst die höhere Wahrscheinlichkeit mutmaßen, dass sie ebenfalls verrückt werden/sind führt uns wieder zu der vermuteten Ironie hinter allem, ebenso wie die Ähnlichkeit des Titels mit der Bezeichnung des weiblichsten Organs, in das laut Freud(?) ja so Manncha zurückkehren wolle.



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