Der Vor- war, wie der Hauptfilm, ein Bild für die zeitliche Begrenztheit der DualNähe. Die (zu) Engagierte sieht in ihrer Begeisterung nicht die einschränkende Wirkung dieser. Als Zweifel ausgedrückt werden, und das private Glück gesucht werden soll, fühlt sie sich von ihrem Begleiter enttäuscht und sucht sich einen Neuen, deren Interessen scheinbar synchronisierter sind. Interessant, die Einbeziehung von Passanten am Brandenburger Tor, die dem Film am Anfang einen Aktions-Doku-Charakter gibt. (Die amerikanische Botschaft, D 2003)

Emmas Glück (24.07.2006)

Was zunächst wie eine weidwunde Abrechnung mit der rücksichtlosen Zerstörungskraft der Weiblichkeit wirkt, stellt sich mit dem Abspann als entlarvendes männerverachtendes Produkt ebendieser heraus. Folgende Thesen/Tatsachen werden hier illustriert: Frau lockt die Männer (etwas platt, hier zu Beginn noch die sprichwörtlchen Schweine), nur um diese unter Vorspiegelung von Sympathie zu schlachten (noch perfider: weil sie sich davon ernährt). Der Mann, vom L(i)eben zugrunde gerichtet, nur noch den Tod vor Augen, wird von ihr zwar zunächst gerettet, seine, den anderen Schweinen gegenüber exponierte Stellung scheint jedoch nur auf der von Anfang an gewussten Limitierung der gemeinsamen Zeit zu beruhen. Seine Bemühungen ihr Leben (um) zu strukturieren, werden eigentlich nur mit größter Ablehnung kommentiert, aber diese ihre grundsätzliche Distanzhaltung nie entschuldigt. Schließlich entledigt sie sich seiner unter ebensolchen Sympathiebehauptungen/-heuchelungen wie zuvor der Anderen. Seine besondere Stellung war also nur Illusion, denn Männer sind hier alle lediglich gut genug für Handreichungen jeder Art (finanziell/sexuell/juristisch) machen jedoch nicht das vibrierende Flucht-Mofa überflüssig. Er darf daher nur kurz an ein gemeinsames Glück glauben, doch sein Wissen um die Limitierung dessen wird ihm schnell wieder schmerzlich bewusst. Und so hat er die im Folgenden vorgespiegelte Idylle natürlich mit seiner physischen und psychischen Existenz zu bezahlen. Sie begnügt sich dann schließlich mit der Erinnerung an ihn. (und seiner Penunse...)
Trotz allem wird man bestens unterhalten, Und die Bestätigung aller Befürchtungen durch die Autorin(nen) ist ja auch was wert. Herausragend mitleiderregend natürlich ihr verschmähter mutterbehafteter Verehrer, der im Buch jedoch wohl übergewichtige, Dorfpolizist, hier fragt man sich schon ein bisschen, warum sie ihn kategorisch ausschlägt. Und die Normalgewichtigkeitspropaganda, durch die schon Schwimmerinnenformat füllende Hauptdarstellerin ist ja auch mal bemerkenswert neu.



lr

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