Der Vorfilm war wohl einem technischen Problem zum Opfer gefallen.
C.R.A.Z.Y. (15.05.2006)
Und wieder wird mongaykonform die Jugend eines Schwulen geschildert, wieder
wird die Determination schon lange vor der Pubertät manifestiert, wieder
müssen ach so lustige Verwicklungen für Unterhaltung sorgen. Hier ist es
weniger die selbstbewusste Behauptung der Veranlagung, der Held hat immerhin
lange eine weibliche Freundin, als der lange, schwere Kampf mit sich
und dem fast schon homophoben Vater, der sich, zu recht, lange gegen die
Unvermeidlichkeit der Orientierung seines Sohnes auspricht, seine speziellen
Strategien jedoch scheitern müssen. Denn seine heterophile Haltung (obwohl es
zum Film passen würde, wenn der Originalinterpret seines zu jedem Christfest
vorgetragenen französischen Chansons ebenfalls ein erst spät geouteter
Homophiler gewesen wäre) ist allzu dominant und hilft dem Protagonisten nicht
in der Konkurrenzsituation unter seinen zahlreichen Brüdern. Diese sucht er
zu vermeiden indem er sich der klassischen Längenvergleiche entzieht und der
Mutter zuwendet. Und so nach der Logik solcher Biografien automatisch schwul
wird. Wäre die Dürre der Handlung noch mit einer überdurchschnittlichen
Inszenierung, wie im Brekfast on Pluto, zu kompensieren, so sind es hier die
vermeintlichen Höhepunkte deren fadenscheinige Arrangements ihre Vorbilder
(eg Billy Elliot konnte das viel besser) zu sehr durchscheinen lassen.