DDer Vorfilm war eine wohl derzeit unvermeidliche Reminiszenz an das
bevorstehende sportliche(?) Großereignis. Ein Brickfilm ließ die deutschen
Nationalspieler gegen eine Auswahl der populärsten Spieler aller Gegnerländer
mit einem matrixreifen Fallrückzieher gewinnen und karikiert einige der
prominenten Zuschauer. Lego-Filme sind ja nicht mehr der letzte schrei, nach
dem wohl Star Treck und Wars wohl fast vollständig in diesem Genre abgebildet
sind, und der optimistische Ausgang lässt das ganze fast wie eine
Auftragsarbeit des DFB aussehen, die Feigenblattdiffamierungen einiger
Funktionäre scheinen dies eher zu bekräftigen. (Helden 06, D2006)
Breakfast on Pluto (08.05.06)
Wie wohl immer bei Autodeskriptionen Betroffener wird die
Veranlagung als gegeben postuliert und schon in der Frühpubertät
manifestiert. Das Pflegekind zickt mit seiner Pflegemutter, wie sonst nur
leibliche Kinder, erahnt bald seine wahre Abstammung und gerät zunächst an
heimlich schwule Provinzrocker, dann, bei einem irischen Spielort wohl
unvermeidlich, in Unstimmigkeiten mit der IRA, um dann natürlich auf der
Suche nach seiner Mutter, nicht etwa nach dem Swing(in'), in London zu
landen, um endlich als bester schwuler Freund seiner schwangeren Freundin
diese in die Heimat und Mutterschaft zu geleiten. Sind seine Ablehnung der
IRA und allgemeine Unernsthaftigkeit doch ab und an recht amüsant und hier konfliktlösend, so bleibt
der durchaus ansehnliche Hauptdarsteller, der zuletzt ja als fliegender
Urbösewicht chargieren durfte, nur als lustige Tunte in Erinnerung. Die
Liste gealterter, gescheiterter Mentoren bleibt zwar deutlich genug um ihre
individuelle Tragik kurz aufflackern zu lassen, besonders nett natürlich der
Cameo-Auftritt Bryan Ferrys, dessen wahre Natur man ja irgendwie so schon
immer geahnt haben könnte. Unbeholfen dagegen wirkt der Verlust eines gehändicappten
Freundes zur Motivation der Ablehnung von feuerwaffentechnischer Gewalt zur Befreiung seiner Heimat und der schlechte Witz, dass er, als Ire, in London eines Anschlags bezichtigt wird. Und seine Masche sich den dominanten Heten zu unterwerfen, um ihren Beschützerinstinkt zu mobilisieren, wirkt schnell schal. Und so bleibt diese irische Gay-Biographie mit literarischem Vorbild, schon
formell angedeutet durch viele Kapitelüberschriften, meist eine Nummernrevue
tuntiger Anekdoten.