Der Vorfilm war die, hier namhaft besetzte, recht ästhetizistisch elegisch erzählte, alte Geschichte vom Mann der eigentlich die Eine findet, sie dann nicht im rechten Moment erkennt und so verliert. In Bildern und einem Soundtrack, die immer mehrere Nummern zu groß wirken. (La Mer, D 2002)

Caché (17.01.2006)

Die Eingangstitel sind mal was anderes, anstelle des kurzen Aufblinkens der vielen Produktions- und Verleihfirmen und Koorperationspartner aus ganz Europa, sammelt sich hier in wenigen Minuten die Leinwand voller Text, vor dem Hintergrund einer französischen (Pariser?) Kleinstraßenansicht. Wenn diese dann in ihrer vollen und damit scheinbaren uninteressanten Alltäglichkeit noch minutenlang eher stehen bleibt als abläuft, erwartet der Zuschauer wohl mehr einen Knalleffekt, als die sich ganz schleichend aus dieser Ansicht erwachsende Bedrohung für die Figuren des Filmes. Und so werden auf diese Weise die, eigentlich üblichen, Fragen nach dem Gehalt der intakten Familienbehauptung gestellt. Leider nicht konsequent ohne Knalleffekte, obwohl schon ohne diese eine unterschwellige Entfundamentalisierung und so Verunsicherung aller erzeugt wird. Die Thematisierung einer aktuellen, eigentlich nicht nur französischen, Problematik überrascht dagegen weniger, da diese ja nicht erst seit der Kenntnisnahme durch die Massenmedien besteht.



lr

alle (p)reviews