Der Vorfilm war Anlass den Metapher-, oder Symbolalarm auszulösen, denn in wenig reflektierter, vielmehr romantisierend egozentrischer Sicht wird hier die innere Flucht einer Frau aus dem Alltag in kindliche Erinnerungen und Phantasien gezeigt. Inklusive einem Lebens-Resumee, in dem von der Wohnung nur ein Trümmerhaufen und vom Partner lediglich ein Madenhaufen übrig bleibt. Wenn dann die innere Flucht bewusst erzeugt werden soll, gelingt sie natürlich nicht. Doch schließlich findet sich in Form eines Fisches im Wäschezuber (!) das überraschende rätselhafte im Alltag (um die waschenden Frauen der Welt auf eine spätere Erlösung zu vertrösten?). (MarieMarie(sic!), D19xx)

Factotum (05.12.2005)

So manch einer mag ja die alkoholsuchtgeprägten Prahlereien und Phantastereien des Bukowski als literarisch schätzen, oder zumindest dienen diese Aufzeichnungen wohl einigen bürgerlichen als Ersatz für nicht selbst Erlebtes, zumal "die Sache selbst" ja so authentisch und doch eigentlich nur angeberisch idealisiert dargestellt und manches Mal auch ausgemalt wird. Doch wenn dann hier ein Matt Dillon mit viel zu wenig Hautirritationen im Gesicht und einer immer zu perfekten Schmalztolle durchs Bild, immer viel zu gerade, geht, bleibt von der alkohol- und nikotinsuchtgeprägten Lebensweise nicht viel übrig, das konnte der andere -ki (Lebows- nämlich) viel besser. Und so enttäuscht es schon, denn der Regisseur hatte ja einige Steine in so manches Brett mit seiner universellen Histologie einer Relation zwischen zwei Menschen (Kitchen Stories) verewigt. Doch hier fehlt nicht nur am inneren Antrieb des Protagonisten, sondern ebenso an Motivation des Zuschauers dessen nächsten mehr oder weniger folgenlosen Widerfahrenheiten zu folgen, denn es endet ja eh im durch verbrannte (und verbannungswürdige) Kräuter und Hefeprodukte erzeugten Dämmerzustand am Tresen. (View sponsored by GMC, thx!)

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