Der Vorfilm war zwar nicht viel mehr als ein gespielter Witz, obgleich natürlich die Betrachtung des künstlerischen Schaffensprozess mit Isolation, Konzentration, Blokade, Ablenkung, Verwerfen der ersten Idee und schließlich der Flucht in den Rausch genauso als selbstreferenzielle Betrachtung gelten könnte. Doch die vermeintliche Pointe kann schon vorher erahnt werden und zerstört auch jeden Mythos der künstlerisch bewussten Kreation.
Alles was ich an euch liebe (14.11.2005)
Diese europäisch finanzierte und wenig lokalisierte Komödie, nur einmal wird als Spielort Barcelona angegeben, bleibt ein Kammerspiel in einem modernen Hochhauswohnung. Die erfolgreichere Tochter will ihrer Familie den potentiellen Schwa/ieger(sohn) vorstellen, der zwar, wie die Familie, israelischer Herkunft ist, jedoch nicht der jüdischen Volksgruppe angehört, die er als Palästinenser nur als "Siedler" kannte. In einer Reihe von screwballigen Verwirrungen, wie befürchteter Körperverletzung mit Todesfolge, und dem brüderlichen Spleen der Orthodoxie werden zwar eine Vielzahl von Themen angerissen, so auch die Konkurrenz der zwar beide darstellenden Schwestern, eine ist indifferent "beim Fernsehen" die andere hat bereits ein Kind und tanzt Bauch. Die Mutter bevorzugt natürlich, ohne böse Absicht, jedoch nicht ohne Wirkung, die Jüngere, und hat den jüngsten Sohn wohl etwas verhätschelt, so dass der sich wohl Schwarm-abhängig wechselnden Extremen hingibt. Der Anfangs vermutete Todesfall spitzt sich zunächst zu, um dann das gedächtnisverlorene Opfer zur Klamaukvermehrung in die Arme einer Parkplatzhure zu treiben, bis er die Obhut der Familie, die natürlich schon nach seiner suchte, wiederfindet. Schließlich erscheint die Schlussszene noch als Reminiszenz an die von 'Some like it hot', wo ja auch alle Widrigkeiten für die Verbindung aufgezählt und verworfen wurden (thx sn!). So erklärte sich damit die, hier nur punktuell zur Unterhaltung gereichende, Absicht eine überdrehte Komödie zu schaffen.
(View sponsored by Davido, thx!)