Der Vorfilm war eine zwar im Märkischen verortete, jedoch schwer vom südosteuropäischen kusturicanischen Geist beeinflusste Parabel um die Entsorgung eines der Mutter zu altersschwachen Tisches durch Vater und Sohn, und der unbefriedigenden Neubeschaffung. Angehäuft mit einer ebensolchen, wohl absurd zu sehenden, wenn nicht albernen "Komik" der Filme des obengenannten. (Der Tisch, D 1998)

Zwei ungleiche Schwestern (15.08.2005)

Bei solch einer großen Diskrepanz zwischen behandeltem Stoff, der komplexen Problematik von der Kontrolle über sich selbst und seinem Leben, und erzwungener, hier unangemessener oder zu undeutlicher Komödiesierung, fällt es schwer noch etwas zu kommentieren. Die schauspielerinnischen Leistungen seien zwar gewürdigt, so war man doch jederzeit auf der Seite der älteren Schwester, die doch nur die in dünner besiedelten Gebieten ja womöglich angemessene überschwängliche Art ihrer ländlich gebliebenen Schwester zu kompensieren trachtete. Doch der ungelungene Versuch den Gefühlstod in der Ehe, inklusive körperlichem Fast(?)missbrauch und die unstillbaren körperlichen Bedürfnisse der französischen(?) Männer durch scheinbare Übertreibung ins lächerlich Absurde zu ziehen, zeigen hier zwar die Möglichkeit, dass auch ihre emotionale Verweigerung eine Überkompensation dieser nicht durch alle ihr möglichen Zuwendung erfüllbaren Bedürfnisse seiner sein möge, sind jedoch der Schwere der Diskrepanzen nicht angemessen. So verbleiben die heiterkeitsbekundenden Atemstöße nicht unterhalb des Kopfes, sondern kommen gar nicht erst auf. Vielleicht erkennt sich ja die eine oder andere Studienratsgattin in den beiden, nicht in einer der beiden, denn die sind jeweils zu eindimensional (was ja spätestens seit der Dreieinigkeit von Kirk, Spock & McCoy ein akzeptiertes Inszenierungsform ist), wieder, der Ehemann war jedenfalls denkbar ungeeignete Identifikationsfigur.

lr

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