Der Vorfilm war eine kleine italienische Hommage, 'The Barricade', an die mehr oder weniger Mutigen, "die in der [Freistoß-] Mauer stehen". Und so wohl nur von italienischen Fußballenthusiasten goutierbar. Der Clou sollte wohl die Einwechslung eines riesigen stark übergewichtigen Spielers sein, an dessen Bauch der Ball bis zum gegenerischen Tor abprallte. Hübsch, die 80er Luden/Paten-Optik des Trainer/Presidente.

9 Songs (17.01.2005)

Hier wurde die Chance vertan die Stationen einer Liebesgeschichte einmal filmisch mit (auf der Insel wohl deutlich breitenwirksameren) trendigen Popsongs zu akzentuieren und zu resumieren, wie es private Mixtapes (heute mehr und mehr CDs) auf der akustischen Ebene schon millionenfach taten. Doch hier fehlt fast jede Entwicklung, die 'Beziehung' beginnt und endet im Bett/Konzert. Dass sein Leben ihn danach in die 'kalte' Antarktis führt, ist nicht nur zu naheliegend, sondern wird von seinen Pennälerplattitüden aus dem Off schlicht unerträglich. Auch die spärlichen verbalen Dialoge der Protagonisten beschränken sich auf wenige Nichtigkeiten und wiederholten Aufforderungen, von ihr, die Frequenz bei der Penetration zu erhöhen. Und kommt gegen Ende ein Anflug von echter Tragik im zwischenmenschlichen Zustand auf, so wird diese Szene durch den dummen Offkommentar zur Situation degradiert und natürlich vom nächsten Song abgeschlossen. Die Songs sind allerdings nötig, um die Langeweile über die, schon lange nicht mehr provokanten, Akte für die üblichen 3:30 zu verringern. Denn machte die Darstellung der Maximalnähen schon in vielen Filmen, auch wenn sie deutlichst geschah, wie z. B. in Intimacy, oder auch in (der etwas zu eskapistisch positivistischen Schlusszene von) Ken Park, oft einen Sinn in der Aussage des Filmes, nicht so hier, hier entzog sie sich dem Empfänger.
Aber da es wohl genügt, die Zuschauer einerseits mit nach dem aktuellen Ideal (Grete und haariger Mann) ausgewählten unbekleideten Darstellern, man wird ihrer Gesichter, aufgrund der ständigen Nahstaufnahmen, nicht wirklich gewahr, und andererseits der Aussicht auf (nebenbei völlig belanglos aber grobkörnig - hach, wie authentisch - abgefilmten) Konzertschnipseln angesagter Bands (zufällig(?) alle in der gleichen Halle) ins Kino zu locken, wird dies, die matraeske Cunnilingus- und Kondompropaganda nicht vergessende, wohl nicht einmal kalkuliertes Machwerk, seine ausreichende Zuschauerzahl finden.

lr

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