Der Vorfilm war d nicht gezeigt.

Alles auf Zucker (13.12.2004)

In diesem, mal wieder in der Extremheimat gedrehte (FTor, PdvN 29, Leipziger), Film vereint Dani Levy nahezu die gesamte Riege der hiesigen Mimen. Hier wird das zwar nicht mehr neue Sujet des KulturClashs innerhalb der Familie inszeniert, im Sozialismus aufgewachsener und nach der Wende sich durchwurschtelnder Ex-Sportreporter und fast orthodoxer Jude treffen nach dem Tod ihrer Mutter mit ihren Familien aufeinander, doch die Kniffe und Schliche und die Rasanz, mit der die versucht wird die verschiedenen Verpflichtungen einzuhalten, erinnern an die Hektikkomödien Louis de Funes und führen hier zu den schon bei diesem immer befürchteten Herzattacken. Natürlich geht es um Schulden und den Tilgungsversuchen durch Jackie Zucker. Und wie seine wirtschaftliche Lage ist auch sein Gesicht über die meiste Zeit des Filmes angeschlagen. Und da die schauspielerischen Leistungen mehr als solide den komödiantischen bis klamaukesken Stoff vermitteln, ist man gerne bereit sich dieser recht direkten Attacken auf die Heiterkeitszentren zu ergeben. Da wird ein vermeintlich Schwuler, der Klischee-Yuppie-Sohn von der Cousine erweckt, und der Cousin als Vater geoutet. Da stehen Ostalgie-Bordelle vor dem Bankrott und sollen durch Poolbilliardwettkämpfe gerettet werden. Da wird auch mal ins Grab und ins Koma gefallen und alles nur der universellen Lachwirkung wegen. Tiefgründigkeit ist hier wahrlich nicht das Ziel, und auch die Gegensätze der kulturellen Prägungen erweisen sich als oberflächlich, denn beide Familien sind in Finanziellen Nöten. Und wirklich unsympathisch bleibt nattürlich auch niemand. Sollte dieser Film auch noch autobiografische Anklänge des autors Levy tragen, so ist die klare Entwicklung von den das Leben prägenden Zweierbeziehungen (Du mich auch) zur Großfamilie mit seinen unterschiedlichen Zweigen.

lr

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