Der Vorfilm war interessant ob seiner scheinbaren Diskrepanz zwischen der computeranimierten aber in der Ästhetik von vergilbten Werbebroschüren der frühen 60er gehaltenen Bilder und der etwas sentimentalen Story. Die den Aufstieg und Verfall des "Familienautos" (trotz der britischen Herkunft des Films ein Peugeot-Kombi) als Bild für die Entwicklung der Familie und speziell für die Rolle des Vaters hernimmt. Rührend spätestens dann wenn die nur als ausgeschnittene Fotobüsten auf den Rücksitzen exitierenden Söhne merken, dass der Realfilmvater, als einziger Schauspieler, jedoch mit passendem Farbraum und -tiefe, doch nur ein sehr vorsichtiger angestrengter Fahrer ist. Er das nicht mehr benutzte Auto todpflegt und dann seine letzte Reise mit dem Bus antritt.

(Stealing) Rembrandt (- Klauen Für Anfänger) (26.07.2004)

Diese dänische Gaunerkomödie, also ein Gegenentwurf zu Ladykillers, versucht sich in der Gratwanderung zwischen differenzierter Zeichnung, ja geradezu Psychologisierung, der Figuren und den komödienbedingten Fall in die Klischees, die wohl schon vor der Olsen-Bande etabliert waren. Und so hat ein sich um seinen gleichermaßen kriminellen Sohn sorgender Vater und liebender Mann, Mick, gleichermaßen mit einem skrupellosen Vater und dem von Spielschulden bedrohten illoyalen(?) besten Freund zu kämpfen. So versucht der Sohn mit der älteren Ehefrau, deren Part ein wenig nach diese-bekannte-Schauspielerin-muss-noch-untergebracht-werden aussieht, sein Glück zu finden, und dem Zuschauer so ein paar, für die Handlung unnütze, aber zum Glück nicht offenherzige, Sexszenen zu liefern. So wandelt der pizzaüberernährte Nerd sich angesichts eines echten Meisters vom Comic- zum Alte-Kunstliebhaber. Und so wandelte sich schon im Vorfeld die 'Trine' (bei manchem Namen sollte die Sychronisation vielleicht doch überlegen ihn zu ändern, wenn er im deutschen schon schwer mit 'Fummel' belegt ist, und so manchen Lacher an falschen Stellen erzeugt) von der Pornodarstellerin zur engagierten Beschreiterin des zweiten Bildungsweges. Nur die Bösewichte bleiben eindimensional, der erst über alle Maßen abzockende dann gnadenlose Spielschuldner, der schweigsame Japaner, der grinsende, aber skrupellose, Profi-Kopfgeldjäger, und der nur sexuell impotente Ehemann und noch ein paar Bodyguards, selbst der mit dem Fall betraute Kommissar hat Mick zwar schon in manchen Bagatelldelikten erwischt, seine angedeutete Wallandertiefe bleibt aber behauptet. Und so werden (fast, denn man handelt einen Kompromiss aus) alle Straftäter hier nicht wie in Ladykillers gleich mit dem Tode bestraft, der ja, da meist selbst hervorgerufen auch als eine Art Reue verstanden werden könnte. Nein, im sozialmarktwirtschaftlichen dänischen Rechtsstaat werden sie ihrer, sogar von ihnen selbst gereuten, gerechten Strafe zugeführt. Und der Clou, dass das Bild nur anscheinend zurückgegeben wurde, droht mit einer Fortsetzung der ungeschickten Manöver und der wieder endlichen (nur behaupteten?) Reue.

Inhaltsangabe hier:

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