Der Vorfilm war eine computergrafische Studie. Oben gefaste Zylinder, also in etwa an Mignonbatterien erinnernd, meist etwas länger, werden auf einer weißen Ebene mit Schatten in geometrischer vielfacher Anordnung und in Kamerafahrten durch Gassen zwischen diesen Säulen gezeigt, passend zum Dutch-Techno-Soundtrack, zwar an das Chemical Brothers Star Guitar-Video erinnernd, aber durch seine geometrische Strenge lange nicht so interessant. Dann werden Lichtquellen addiert. Mehrere Schattenwürfe variiert bis die weiße Ebene auch mal gänzlich schwarz ist. Allerdings sind die Schattenwürfe mal von punktförmigen Lichtquellen (Schatten werden breiter hinter dem Objekt) mal entsprechen die Schatten einer großen Lichtquelle mit parallelem Strahlenwurf. Da die sichtbaren Lichtquellen jedoch größer als punktförmig und zu klein für Parallelstrahlen waren, entstand ein etwas unausgegorener Eindruck. Dramaturgisch so spannend wie ein grafisches Trance-Video ohne Musik oder die Visualisierungen vom Mediaplayer.

Die Frauen von Stepford (05.07.2004)

Nachdem die Musik während des Filmrollenwechsels, nämlich Airs Soundtrack zu Virgin Suicides, die irrigige Vermutung aufkommen lassen konnte es folgte ein Film mit einer der Darstellerinnen, also das anstehende Sequel einer Marvelcomicverfilmung, wurde man noch vor dem nächsten Machwerk Steven Spielbergs mit Frau Zeter-Jones und Tom Hängts gewarnt. (Er als osteuropäischer Einwanderer lebt im Flughafen- TERMINAL. Ha.Ha. mh. uäh...)
Dann wurde man von einem weiteren Kidmanvehikel gelangweilt. Denn die ironische Überzeichnung der Amerikanischen Idealvorstellungen ist ja so interessant wie der sprichwörtlich chinesische umfallende Sack Reis. Dass Männer ihre schwere Not mit zu emanzipierten Frauen haben, weil ihnen dann die eigene Schwache bewusst wird, ist ja nicht besonders neu. Neu hier nur, dass Frau Kidman in der Kündigungsszene vergisst ihr Kinn straff zu halten. Und dass nicht nur sie wie eine Barbiepuppe agiert, denn das ist ja der von der Werbeabteilung geschickterweise schon im Trailer verrratene 'Clou' des Filmes, dass die Frauen von Stratford halbmechanisch computerisiert und daher so fügsam funktionieren. Abgesehen von ein paar superflachen Witzchen bei denen man sich sofort schämt darüber geschmunzelt zu haben (auch wenn mancher das jetzt als falsche Scham ansehen mag, aber der Film hats nicht verdient), passiert hier nichts, als dass ein hollywoodscher Traum der dümmlich kinderspielenden von ihren Frauen universal befriedigten Männergesellschaft mit nur potenzersetzenden Sportwagenidiotien und panzerähnlichen Einkaufswagen (SUVs) der Frauen in Szene gesetzt wird. Und der zweite Clou, dass eine Frau für dieses Gesellschaftsmodell verantwortlich ist, wirkt ja arg weit hergeholt, um den PC-gefährdenden Faktor des Filmes etwas zu entschärfen, fügt sich aber überhaupt nicht in die gesamte Geschichte ein. Und ob die Finale Liebesszene absichtlich auf Mars Attacks ansopielt ist eher zweifelhaft. Auch die anscheinend zwanghafte Einbindung eines schwulen Paares dient hier nur der Quote (eine Zielgruppe mehr erreicht(und propagandiert)) und für ein paar dünne Lacher. Frank Oz hätte bei der Muppetshow bleiben sollen, denn seine Schauspieler agieren hier, trotz kassenträchtiger Besetzung, auch nur wie Handpuppen. Nach solchem bedauert man so manche negative Äüßerung über frühere Filme, denn so gehaltlos waren wenige.
PS: Den Unterschied, abgesehen von der Kleiderfarbe, der emanzipierten und der computerisierten Kidman habe ich nicht erkennen können.


lr

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