Der Vorfilm war eine positivistische und auch deswegen nett rührende Studie zu den Geschichten, die man oft den Gruppen und Grüppchen an den anderen Tischen eines Restaurants (un)bewusst andichtet, aber eigentlich nur die eigenen Lebenserfahrungen auf diese flüchtig Bemerkten projiziert. Doch optimistisch, weil sich alles nicht so tragisch herausstellt, wie es die anfangs einsame ältere Dame und später auch der einzelne Takeaway-Gast sehen. Fast nur Offstimme (der innere Monolog) und die anscheinend harmlosen Bilder eines Chinarestaurants.


The Cooler (23.02.2004)

Was mit einer zu langen Überfliegung des aktuellen, 'verdisneyten', wie es Alec Baldwyn hier bald in den Schauspielermund gelegt wird, Las Vegas beginnt, wird zu einem ausgewachsenen B-Film. Trashige Ausstattung und Schauspieler, die Kamera immer zu gnadenlos auf den nicht (mehr) so perfekten Wüsten(solarien)gegerbten Gesichtern, eine Story, die sich nicht zwischen realistischer Liebesbeziehungsanbahnungsschilderung und fantastischem Job (der Cooler nimmt den Spielern durch seine einfache Anwesenheit ihr Glück, damit die Verluste im Casino minimiert bleiben, doch sein 'Ladyluck' (Liebesglück) macht ihn dann für diesen Job untauglich...) entscheiden kann. Und die Paarung: "Looser bekommt ohne sein Wissen die Hure vom Chef untergeschoben" ist ja aus einer ziemlich häufig benutzten Schublade, die schon leer sein müsste wo sich diese dann auch noch in das Zielobjekt verliebt. Und der knallharte Chef, der, wie der geschilderte Leitlöwe eines Rudels, den Zeitpunkt seines Abtretens erst zu spät realisiert, dem aber vorher der Schutz seiner Investitionen mehr wert war als ein Menschenleben, scheint nicht nur aus einer vergangenen Zeit, sondern ist wie dieser Film nur noch ein Nachhall der alten glamourösen Zeiten der angeblich legendären Glücksspielstadt. Nur, dass früher 'Spiel'Filme wie Cincinatty Kid noch früh genug (in der Filmgeschichte) diese Thematik unreflektiert idealisierten, doch hier fehlt die postmoderne Selbstreflektion oder -ironie gänzlich und so wird es eher platt und fast irgendwie komisch(funny & strange), wenn das Liebespaar aufgrund 'ihrer Liebe' alle Hindernisse mit märchenhaften Glücksfällen überwindet und ihr Häppie End in der Fahrt in den Horizont findet.
Da habe ich mich bei '18 allein unter Mädchen'(was ich mir aufgrund freundschaftlicher Empfehlung mal probeweise zu Gemüte geführt hatte, auch um den angeblich überdurchschnittlichen Soundtrack zu prüfen: na immerhin Maximilian aber auch zweimal das gleiche Weezerstück...) vorher mehr (zugegeben sinnlos, aber am meisten über den verbissen ~zweifelten Gesichtsausdruck der 'Lesbe', geschmunzelt) unterhalten.

lr




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