Der Vorfilm dreht sich wieder um Virtuelles, (Was ja im Medium Film eigentlich auch naheliegend ist, da ja mit dem Begriff der Virtuellen Realität nur die Interaktivität zu den bewegten Bildern hinzugekommen ist) Diesmal eine virtuelle Geliebte(aber real gefilmt), deren 'Nahrung' aufgrund veraltendender Software nicht mehr erhältlich ist, und Sie/die Liebe damit dem Untergang geweiht ist. Hier scheint uns der Regisseur zeigen zu wollen, dass er auch ohne Körperlichkeit Emotionen produzieren kann.


Laurel Canyon (26.01.04)

Die Handlung reicht gerade mal für einen Videoclip: Strebsames Stino-Pärchen muss beruflich nach Los Angeles, und quartiert sich im Haus seiner Mutter ein, unerwartet hausen dort noch seine Mutter, eine Plattenproduzentin, und eine Pop-Band, da sich die Produktion der Platte noch verzögert. Die Beziehung des Paares wird nun durch die gänzlich unterschiedliche bohement hippieske Lebensweise der Künstler auf die Probe gestellt. Dass er sich noch von einer Arztkollegin angezogen fühlt, fällt dann schon unter Aufblähen auf 1,5 Stunden.
Es scheint auch, dass jetzt die MI (hier ja der böseste, weil größte/mächtigste Vertreter dieser aussterbenden Gattung: SONY) versucht, mehr oder weniger unterschwellig, uns zu zeigen, dass die Musikproduktion doch eine schwere Arbeit ist, die es wert ist, dass wir mit unseren 18,-E pro 10-12 Liedern die Poolparties und Champgnergelage der Kunsthandwerker finanzieren.
Das Pärchen bleibt so blass wie eins in den 4 Minuten eines MTV-Clips von Tom Petty. Nur die Mutter (Coen-Star Frances McDormand) verkörpert glaubhaft die unehrenhaft, dank Spa, noch nicht zu gealterte Späthippiemutter. Doch in den, natürlich von Sony, bedrängenden Vorschau-Trailern, versucht ebenfalls jeweils ein Vertreter der ersten Garde, na zumindest dekorierter, Schauspieler den Tiefgang zu suggerieren, Ed Harris und Frau Roberts waren da die Schmalzanten, so ist auch hier Frances McDormand ziemlich alleine auf weiter Flur, denn der synchronisierte (angeblich israelische)Akzent von Natascha McElhone täuscht nicht darüber hinweg, dass sie sich meist auf ihre Nase und Grinsen verlässt. Und der Bandleader ist so 'gut', dass sie auch einen echten Fran Healey oder Thom Yorke hätten nehmen können, doch denen traut ja niemand n flotten Dreier zu.
Die Dialoge fallen unter Füllmaterial und sind nicht selten schon unfreiwillig komisch. Besonders wenn die Handlung sich 'dramatisch' zuspitzt, was eigentlich nur den letzten doppelt gesungenen Refrain visuell untermalen sollte. Ein Film wie ein Retortensong einer Retortenband, zwar mit Gitarren, aber kalkuliert wie Darkness oder ähnliche Konstrukte. Handwerk ohne Kunst.



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