Contrast ist ein einfach gehaltener Zeichentrickfilm mit zu plakatv dargestellter Pointe. Die Figur, dem italienischen Einstrichmann nicht unähnlich, hier allerdings weiß ausgefüllt, wird plötzlich, als er von schwarzem zum weißem Hintergrund wechselt, nahezu unsichtbar (nur die Augen sind dann noch sehen, siehe Titel). Also dehnt er seine Welt aus, in dem er den Rand des (seines) schwarzen Hintergrundes vor sich herschiebt. Als aber vor dem weißen Hintergrund ein anderer, schwarzer, erscheint, der natürlich vor dem schwarzen Hintergund fast unsichtbar wird, ist der Konflikt vorprogrammiert. Die Auseinandersetzung richtet sich erst gegen die Hintergründe, die in die jeweils "eigene Farbe" umgewandelt werden. Bald richtet sich die Gewalt aber gegeneinander. Die beiden sind bald mehr rot als schwarz oder weiß, und der Hintergrund eher gescheckt als einfarbig, zum schluss wwerden diese Flecken zu eine abstrakten Weltkugel.


Wir (19.01.2004)

Obwohl gehofft, dass der mal kommt, hatte er es dann doch ein wenig schwer, weil man sich selbst oder zu ähnliches wohl nie sehen will (weil es einem ja die Überzeugung von der eigenen Einzigartigkeit nimmt). Und dann stimmt plötzlich garnichts, oder ist zu trendy, oder zu unwissend ausgewählt. Aber als Zeitbild stimmt es wohl schon, auch wenn ich nur noch wenige(also doch) kenne, die keine Tapete anner Wand haben, und seiner 70er Tapete trauert mancher ja seit 97 immer noch hinterher. Aber doch: ein, zwei die mit ihrem Studium nicht wirklich vorankommen, kennt man schon, leider wird hier ein Studienfachwechsel als flacher Running-Gag verharmlost. Andere fühlen sich augegrenzt, ungeliebt oder einfach unter/überfordert. Nur schade, dass, weil es ja nur im Film ist, immer jemand sterben muss und es nicht reicht, dass jemand einfach nur ganz geht (was ja immer schlimmer ist, weil der ja wiederkommen könnte...). Und dem Berliner sind die ganzen nachtprägenden Zugereisten ja immer ein wenig suspekt, besonders, wenn sie, wie hier, aus Potsdam sein wollen, aber sowohl küstige(na mindestens Niedersächsische) Gesichtszüge und Betonungen haben. Sonst wird der übliche Reigen von verpflochtenen Beziehungen (schön, die Soap-Referenz im Disko-Gesprächsfetzen) und Lebenskrisen/entwürfen vorgeführt, wie sie bei den urbanen Mittzwanzigern ja so üblich sind. Da wird mal mit dem Zeigefinger vor zu flüchtigem Sex gewarnt (man kann ja auch mal n brutalen Arsch erwischen), da ist der schwule Nebenverkehr natürlich safe, da scheint Manchem den anderen alles zu leicht und der zuletzt Dazugestoßene schnappt sich mit seiner Simplizissimusniedlichkeit die Topfrau der Runde. Auch die mittlerweile immer üblicher werdende offensichtliche Selbstdarstellung/reflektion des Autoren fehlt nicht und endet hier in der wohl vom übermächtigen Filmprojekt entlastenden Wunschvorstellungskatharsis womöglich Computer-Spieltester zu werden.
Nicht, dass man wünschen muss, dass der Regisseur vielleicht doch lieber dies geworden wäre, denn für Außenstehende wirkt das alles wohl recht authentisch, und vielleicht gibt es ja diese eigentlich kaum wahrnehmbare Nische auch noch neben der eigenen. man muss nur befürchten, dass dieser Film noch mehr Umländer anlockt, denn den Frust den man dort hat kann man in Berlin wohl doch in einen coolen Lebensstil verwandeln. (Auch wenn dieses Attribut hier, als Verhaltenshinweis für die Neuankömmlinge, als uncool gebranntmarkt wird.) Ich hoffe nur, dass beim nächsten Film Inhatlich und emotional etwas tiefer gegangen wird (bei 10 gleichwertigen Figuren fehlt ja einfach die Zeit) und nicht mit so abschreckenden Dingen wie Piercing introdiert wird.



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