(der Vorfilm war bedeutungs- und ideenlos in virtueller Cowboyspielwelt, wo der Spieler letztlich mit Einschussloch in der Stirn dann doch _vor_ dem Rechner zusammensinkt.)


Montags in der Sonne (05.01.2004)

An der Eindeutschung des Titels Los Lunes al Sol, wird schon das Hauptproblem deutlich: Nordspanisch darf man nicht übersprechen(-setzen). Und so verlustbehaftet war dann auch der gesamte Film: (authentische) Arbeitslosigkeit, und seine Nachteile, aber eigentlich geht es immer so weiter.
Die einleitenden (Video-) Bilder des wortwörtlichen Arbeitskampfes mit brennenden Autoreifen und Wasserwerfern, Barrikaden und Schlagstöcken, werden durch ruhigen Soundtrack der verklärten Erinnerung zugeschrieben. Dann stellt uns der Film eine Gruppe alter Werftkollegen vor, die sich mehr oder weniger mit ihrer zu vielen Freizeit arrangieren.
Einer geht noch zu Bewerbungen, nicht ohne die ironischen Kommentare seiner Freunde ertragen zu müssen, da er eigentlich keine der geforderten Eigenschaften, einschließlich des unveränderbaren Alters, mitbringt. So landen alle, wie gewohnt, in der Kneipe eines (ehemaligen) compañero und die Probleme ziehen vorbei wie die Flaschen mit cervesa. Des Jüngsten Ehe ist bedroht durch seine Untätigkeit, denn da seine Frau schwer arbeitet, steigert dies noch seine Frustration, der Nächste vertreibt sich die Zeit mit Frauen, den Nochbewerber kennen wir schon, und des Ältesten Frau ist bei ihrer kranken Mutter, und er wird noch an der Untätig- und Einsamkeit zerbrechen. Doch bleibt die Grundstimmung immer in der Bierdösigkeit am Tresen. Gut, es ist ein wenig unterhaltsam, wenn der Teddybär (und nette klassische Profile haben die Herren (und Damen) des Films ja) die Käsepromoterin im Supermarkt anbaggert, aber mehr als ein Denkmal für die Untätigkeit bleibt in der synchronisierten Fassung nicht übrig, denn im Original hätte man wenigstens die schöne Sprache der Nordspanier genießen können, so hat man sich schon mal nur "verquatscht", was mE ein für einen Spanier völlig unwürdiges Wort ist. Und so geht auch ein zu großer Teil der Authentizität und darstellerischen Leistung verloren. So hat er es leider nicht geschafft mich wachzuhalten und so ist alles Vorhergehende leider nur auf lückenhafte Aufnahme gegründet.



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