Vorfilm: Zum Glück kurze italienische 3D-Animation mit Fantasiefiguren, mit der Moral: Zertrete keinen Kleineren, wenn du nicht weißt, ob es einen größeren von der Sorte gibt.


Unzertrennlich (29.12.2003)

Wird ein Film mit zwei grausligen Rattenfänger-Trailern der 20th-Century-Fox (Klimakatastrophenreißer und Gerichtsdrama in aufdringlichst übersteigerter Verdichtung aus Flutwellen und 'knallharten' Dialogfetzen) eingeleitet, verheißt dies ja wenig Gutes, doch die (meine) Hoffnung schwindet erst weiter, wenn die erste Einstellung von den Pixies untermalt wird. Als dann bald klar war, dass es sich um die schon von einem Aufsteller bekannte und in 10 Sekunden als unsehbar eingestufte Komödie obigen Titels handelt, habe ich nicht mehr gehofft.
Der hollywoodsche Versuch eine Handicapped/Behinderten/"Freaks"-Integrationskomödie zu schaffen ist zwar nicht aufgrund prinzipieller Probleme gescheitert, aber die Flachheit bzw. unter Niveau liegenden Witzchen, die (auch ohne Kenntnis der OV) nicht alle der Sychronisation zur Last gelegt werden können, setzen alle Beteiligten/troffenen nur herab (Panikattacke als Running Gag...). Obwohl der Film behauptet, ob freiwillig oder nicht bleibt ungewiss, dass die Hauptfiguren nur unterschiedliche Arten/Abstufungen von Freaks sind: Die an der Hüfte behauptet (latex)verbundenen Zwillinge(nicht siamesischen, weil Amerikaner(ja auch das ist eine Zote dieses Filmes und kein pc-Hinweis)), dann die in Abstufungen selbsterzeugten Freaks mit allerlei kosmetischen Korrekturen bis zu ihren extremen Vertretetern (hier: Cher), und dann ein "Echter": Rocket, der während der Credits noch eine rührende Dankesrede hält (halten darf), aber bei so einer Hollywoodproduktion doch immer nur zwecks Glaubwürdigkeit vorgeführt wirkt, um Glaubwürdigkeit zu heischen, da die Stars ja dann doch die letztendlich doch operativ getrennten und somit 'normalisierten' Zwillinge sind.
Die Mittel und die Ideologie der Hollywoodklamotte ist, auch wenn es vielleicht die Farelli-Bros als Bild für ihre eigene gegenseitige Abhängigkeit meinen, nicht in der Lage Menschen mit einem Handicap adäquat darzustellen. Und die schließende Moral, man solle individuell mit dem zufrieden sein, was man hat, ist ja in Zeiten der Kriege und nationalen Expansionsbestrebungen hoch im Kurs, denn zuguterletzt arbeiten die beiden wieder gemeinsam in ihrer Burgerbude, wie am Anfang.

ps: will man solche previews sehn, kann man auch billiger am di ins collosseum gehn.



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