Vorfilm: Ein Paar kommt im Caravan (nein kein niederländischer, sondern dänischer Kurzfilm) in Not, weil oder während 'sie' sich von 'ihm' trennt. Der Caravan bleibt am Abgrund stehen, 'sie' sitzt auf der Abgrundseite 'er' auf der sicheren, ohne zu wissen, dass jede Bewegung in die falsche Richtung zum Absturz führe. Während der Versöhnungdiskussion, die 'sie' einleitet, wankt der Wohnwagen beträchtlich und droht sofort hinabzu-, wenn 'er' sich wieder auf sie stürzen sollte, also ihrem Werben nachgäbe. Aber 'er' bleibt hart und besteht auf der Trennung. Doch ihre Tränen scheinen ihn zu erweichen: Der Wagen wankt, doch dann geht 'sie' auf ihn zu und sie sind in Sicherheit vor dem abgrundtiefen Absturz. Dies Bild kann sich jeder selbst übersetzen.


1/2 Miete (22.12.2003)

Der vorletzte Film des Jahres, wie wohl immer wenn das Kino 1 mit HdR belegt ist, im Kino 2. Es beginnt fast wie ein Trailer gegen Raubkopien: er am Klapprechner, sie tigert nervös durch die Wohnung, er fiebrig kurz vor Abschluss einer illegalen Transaktion, sie reisst paranoid alle Kabel aus der Dose. Und das in Videoqualität.
In diesem konstruierten bis bemühten Film muss sie natürlich sterben, verlassen reicht ja anscheinend im Film nicht, um Frust aufkommen zu lassen. Er flüchtet dann wohl ob der Brisanz seines Datendiebstahls vor Eintreffen der Sanitäter und ein spontan bestiegener Zug führt ihn vom Alex(anderplatz) nach Köln mit seinen eher kleinststädtisch wirkenden Sträßchen. In einer dieser wird er von seiner paranoid ordentlichen Zukünftigen angefahren und flüchtet aber erst weiter, um dann aus unerfindlichen Gründen, denn Geld hat er ausreichend, in zufällig zugängliche leere Wohnungen zu flüchten. Die Idee Ungenutztes durch Timesharing gemeinsam zu nutzen kennt man ja vom Auto, und auch für Wohnungen ist es im Film nicht neu (Das Appartment, Bettgeflüster?). Doch hier ist es erst ein heimliches Hausen und wird dann vom unheimlichen Heinzelmännchen zum guten Geist und im Falle der Autofahrerin zum Partner(?). Problematisch nur seine Motivation, denn vom egozentrischen Hacker zum helfenden Samariter, ausgelöst durch den Verlust, hört sich hier plausibler an als es der Film vermittelt. Zwischendurch gibt es noch ein paar 'chice' zeitraffende Splitscreens und unnötig überladene Erinnerungsfrustsequenzen an seine verlorene Liebe. Leider eine Kopfgeburt ohne das rechte Gefühl für die Umsetzung (Mit-Produzent: Wim Wenders, wie als Begründung)



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