The Mother - Die Mutter 29.09.03

Vorfilm:
Der Vorfilm war ein unorigineller 3D-Animationsfilm in dem ein rotznasiger kleiner Junge unfreiwillig den Platz mit dem Affen auf der Cerealienpackung tauscht. Im Stile von Jimi Neutron, aber eben mit Rotze und Kotze.

Die Mutter fing schön freundlich natürlich an, auch wenn immer klar war, dass sie nur funktioniert. Sie hilft ihrem schon etwas gebrechlichen Mann, geduldig und eigentlich nicht ohne Liebe. Bei einem typischen, sehr schön natürlich geschilderten, Besuch der beiden Kinder in London, ist der Genuss des alten Mannes etwas zu deutlich, so dass kommt was man erwartet: Sterben in der Familie Nummer 4 (nach Okay, Mein Leben Ohne Mich und Wilbur wants to kill himself). Diesmal ist jedoch nicht mehr der Sterbende im Mittelpunkt, der ja im trauten Kreise der Familie schnell mit einem Herzanfall geht, sondern die zurückbleibende Mutter. Die erst zuhause wieder abgeliefert beschließt sich nicht auf den Altenteil zu begeben. Und, ohne recht zu wissen was sie sucht, wieder nach London zurückkehrt. Enkel hüten ist eine Aufgabe, aber die ist es wohl auch nicht, die sie weiterbringt. Im Folgenden wird ein nicht leichtes aber glaubwürdiges Bild der Mutter gezeichnet, wenn auch die Affäre mit dem Freund des Sohnes und Geliebten der Tochter (besonders aus dessen Sicht) ein wenig schwer nachzuvollziehen war, wurde sie schließlich fast glaubhaft erklärt. Zur Not nimmt man sie als dramatische Überhöhung, denn es ist sicher schwer (nur) Gespräche so bedeutsam für das persönliche Gefühlsleben im Film erscheinen zu lassen, wie sie in der Realität sein können. Am Ende ist zwar wenig geordnet, aber für sie hat etwas Neues begonnen.Wie vom Drehbuchautor von Intimacy zu erwarten kein leichter Film und vielleicht auch nicht so bedeutend wie dieser, aber die Gefühlswelt einer Witwen wurde wohl selten so deutlich und eindringlich geschildert.