08.09.03

 

Identity

 

Vorfilm:

Ein schlecht gemachter Film über einen sprachgehemmtenJungen,

der dann aber dann doch noch eine geduldige Gutwilligeabbekommt.

Aufgrund der nicht so gelungenen Umsetzung erzeugte dieseraber

weder Mitgefühl noch Identifikation, man hätte es natürlichals Bild

sehen können: für die adoleszente männliche Unfähigkeitsich mitzu-

teilen, aber dazu ist Belgisch eine zu doof klingendeSprache, als dass

man ihm wünschte diese sprechen zu können. Ausserdem bliebdie

Ursache der Sprachhemmung völlig unklar, oder der Rezipientwar

zu blin/öd diese angedeutet zu sehen.

 

Nach dem allgemeinen Ärger über die während des Vorfilmsreintröpfelnden 50%

der Kinobesucher gesellte sich dann noch der Ärger über dieUI (Unterhaltungsindustrie)

und hier Sony/Columbia im speziellen, weil man gezwungenwurde sich furchtbare

Trailer von unnennbaren Filmen aus deren Produktionanzusehen. Aber noch war

man hoffend dem Hauptfilm zugewandt, es hätte ja ein(schöner) unterhaltsamer,

intelligenter, überproduzierter, Hirnausschaltfilm, werdenkönnen, für den man dann

die Belastungsprobe durch die Trailer gerne vergessenhätte.

Aber was sich während des Vorspanns als subjektivesSchizophreniekranker-Psychologen-Duell

ausgab, stellte sich dann als dummer Semisplatter-10-Kleine-Negerlein-Whodunnit-Nervfilm,

mit pseudoschicken, aber sinnlosen Querverbindungen (nichtohne Psycho anleihen, aber

nur die Erwähnung dieses Klassikers ist im Zusammenhang mitdiesem Machwerk beleidigend)

und einem sichtlich angeödeten John Cusack. und als dannnicht mehr viele übrig waren war

dann sogar den Produzenten dieser Plot zu öde und so wurdekurzerhand alles als virtueller

 (weil das ja zuZeiten von Matrix und Co. so schick ist) Kampf der verschiedenen Persönlich-

keiten im Kopf unseres Schizos vom Vorspann erklärt.

 

Mehr Worte wären zu schade, und man will ja nichtpolemisieren. Aber Produktionen wie

diese unserer "WestWeltKulturträger" (Sony, BMG,AOL/Warner, gibt es noch andere

große Böse?) lassen doch nicht nur hoffen, sondern fordernes geradezu, dass der

Filetausch der vernetzten Welt zu einem möglichst schnellenAustrocknen dieser

Giftquellen führt und die Konsumenten-Welt nicht mehrmittels Werbung in solche

Filme/Konzerte getrieben wird.

Werbung ist keine Information!!!

(Es ist ja wahrlich keine Kunst, jemandem mit HäppchenAppetit zu machen, zumal oft

genug die besten Stücke (auch Singles im Radio) verteiltwerden, und der Rest muss

dann im Kino (oder mit dem Album) bezahlt werden)

 

Nach Kunst kommt Kommerz.

Paid art is none.

 

(kaum abgeschwiffen...)