01.09.2003

 

Liegen lernen

 

Der Vorfilm war eine kleine belanglose semi-realistische 3D-Animation

aus Frankreich in der eine Mücke versehentlich in eine Kaugummiblase

eines Wallace(&Gromit) T-Shirtträgers (nette Verneigung)sticht und

sogleich den Umfang dieser annimmt um dann aber kurzerhandgenau

wie diese unter der Hand des Kaugummikauers zu zerplatzen.

Das schallende Gelächter meines Nebenmannes lies mich anseiner

geistigen Qualifikation zweifeln.

 

 

Was wie ein diffuser zuviel-Offtext-Rückblendenfilm anfängt(auch

langsam ziemlich abgedroschene Methode das Publikum zufesseln,

wie kam es denn zu dieser dramatischen Situation!?!?) dannwie ein

80er Nostalgie Ausstattungsfilm ala 'GoodBye Lenin' (ey,haste das

graue Telefon gesehen, mit Wählscheibe; WASistWAS-Bücher,Otto-Poster,

"Words" und die Probleme beim Kassetten auflegenbei Klassenfeten, ja,

all das hatten meine Altersgenossen im Westen auch)weiterentwickelt,

entpuppt sich dann endlich als unreflektierteHigh-Fidelity-mäßige

Beziehungsbilanz. Und hier auch noch unter demunreflektierten Schock

des Verlassenseins von der Letzten, die dann natürlich dieEine ist. So war

das Buch,es scheint ja den sog. Autorenfilm kaum noch zugeben, wohl ein

einziges „Komm zurück“ an eben diese Eine. Dass er sich dasHappyend

dann reinschrieb ist dann ja unvermeidlich.

 

 Eigentlich kann manden Film auch als unbemerkte Schilderung eines

Verlustes interpretieren: Der Verlust des Traumbildes (hierder Ersten Frau

in seinem Leben) und das Arrangement mit der Realität.

 

Aber sein viel größeres Engagement für die Erste, für dieer nur einer von

vielen war, war schon ganz schön mitleidend zu betrachten.