100 schritte (18. August 2003)

 

Vorfilm: dokumentarisch 'Poetisches': Impressionen imSchlachthaus.

(i must confess, i camewhile it was running, but i do not bemoan)

Ganzkörperhäutung am Rind ohne Hufe, essende Schlachter mitkleinen

Blutspritzern im Gesicht, viele viele Liter Blut, die inden Ausguss gespült

werden. und natürlich, zum wach werden, eine Schale vollmit Kuhaugen,

separiert natürlich. (für die Geschmeidigkeit derLeberwurst)

Manch einer war geschockt, mensch einer über die implizite Anklageder

unkommentierten Bilder erbost "Scheiß Vegetarier".Ich eigentlich unberührt,

ob meines eingeschränkten Fleischkonsums oder ob derBekanntheit der Bilder.

 

100 Schritte

Hommage an ein Opfer der Sizilianischen Mafia der 70er,Peppino Sowieso,

dessen Mörder erst vor kurzem verurteilt wurde. Sonst hatder Film mich

eher an Lampedusa (immer gleißende Sonne trockene Straßenund gestikulierende

Männer) und auch diesen Radioritzenfilm Private Partserinnert, nur dass hier natürlich

nicht dem schlüpfrigem Klamauk sondern der politischanklagenden Satire

gehuldigt wird.

Mir blieben die Figuren alle fremd, und wenn einer wiedermal umgebracht

wurde, dann war es nur die logische Konsequenz dessenworauf er sich

eingelassen hatte, egal ob Mitglied oder Gegner der Mafia.

Gefallen hat mir die Vorbereitung der ersten Autobombe,denn nachdem

ein Autoschlüssel zum zweiten Mal demonstrativ bei derStartdrehung gezeigt

wurde, war klar, dass beim nächsten Start eines Autosdieses in einem Feuerball

aufgeht. Daher war ich/man auch nicht schockiert. Denn alleTötungen folgten

der, hier nicht extra dargestellten, zwingenden Konsequenzdieses Subunternehmens.

Für die Huldigung dieses Mannes der sich aus mir nichtnachvollziehbaren Gründen

nicht den Traditionen seiner und 'Der' Familie unterordnenwollte, scheint dieser

Film geeignet, für jemanden der die Mafia nur aus deneinschlägigen

US-Produktionen kennt und dem eher ihr momentaneszusammenwirken mit der

aktuellen römische Regierung interessieren würde, bleibt esschwer in einer

Spät-Vorstellung wach zu bleiben.